Schutzheiliger der Ministranten

Der lateinische Namen Tarcisius stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet: der Mutige.

Tarcisius, der Überlieferung nach ein 15-jähriger Knabe, der früh seine Eltern verlor und von seinem Onkel erzogen wurde, wurde nach der Legende erschlagen, als er unterwegs war, um Kranken - nach anderer Überlieferung einer Schar von im Gefängnis eingesperrter Christen - die Gaben der Eucharistie zu bringen, weil er sich weigerte, den Römern diese Gaben auszuhändigen.

Spätere Legenden bringen ihn mit Papst Stephanus I. in Verbindung. Der habe während der Messe in der Katakombe von Lucina - Teil der heutigen Callistus-Katakomben - gefragt wer sich traue, den gefangenen Christen die Eucharistie zu bringen, worauf sich Tarcisius meldete. Unterwegs lauerten ihm Spielkameraden auf, die von einem heidnischen Sklaven seines Onkels auf ihn angesetzt worden waren, forderten ihn zum Spielen auf und wollten nach seiner Weigerung wissen, was er in seinen Händen verberge; auch hierüber verweigerte er die Auskunft, worauf die Gleichaltrigen über ihn herfielen und ihn prügelten, bis ihn ein Stein tödlich am Kopf traf. Ein Christ fand den Leichnam mit den unversehrten heiligen Gaben und bestattete ihn im Grab von Papst Zephyrinus in den Callistus-Katakomben an der Via Appia. Später wurden die sterblichen Überreste des Märtyrers Tarcisius in die römische Kirche San Silvestro in Capite überführt. Heute werden sie in der Kirche San Lorenzo außerhalb der Mauern an der Seite des hl. Laurentius und des hl. Stephanus verehrt.
Papst Damasus I. rühmte Tarcisius, er sei, als er die heilige Eucharistie zu Gläubigen trug, von heidnischem Pöbel überfallen und erschlagen worden und vergleicht ihn mit Stephanus.
Tarcisius gilt als der erste Ministrant und somit als deren Schutzheiliger, da er im Auftrag der Gemeinde unterwegs war. Außerdem ist er auch Patron der Erstkommunionkinder.
In das römische Martyrologium wurde er unter dem Datum des 15. August aufgenommen. Da die Kirche am gleichen Tag das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel feiert, geriet der Gedenktag des heiligen Tarcisius in den Hintergrund.
In Rom entstand 1920 eine Tarcisius-Erzbruderschaft von Knaben zur Förderung des eucharistischen Kultes und der Teilnahme am heiligen Messopfer.

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